Gemeinsam für Menschen mit Demenz 

Café WOGE

Café Woge ist seit April 2005 ein geselliger und ungezwungener Ort für Menschen mit Demenz zusammen mit ihren Angehörigen und im WOGE e.V. Engagierten. Er bietet die Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen, etwas zu unternehmen oder einfach nur da zu sein.

Das Café WOGE
findet am jeden 3. Samstag im Monat statt.
 
Wann:
von 15 bis 17 Uhr

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Wo:
in den
Kirchenräumen OASE, Vaubanallee 11,
79100 Freiburg.

Straßenbahn Linie 3, Haltestelle Vauban Mitte

Anmeldung erwünscht: Tel. 0157 30 82 36 36

Teilnahme kostenfrei: Spenden, auch in Form von Kuchen, werden gerne angenommen. 

Hier ein kleiner Eindruck von einem Nachmittag:

Im Café WOGE

Kaum hat das „Café-Team“ die Tische aufgestellt und die Kaffeemaschine eingeschaltet, kommen die ersten Gäste. Aber was heißt „Gäste“? Alle sind Beteiligte und haben gleich etwas zu tun. Bunte Tücher werden als Tischdecken ausgebreitet, Blumen aus eigenem Garten werden in Vasen arrangiert. Herr L. verteilt Tassen und Teller, das klappt nicht so recht, Herr L. hat Demenz - aber mit etwas Unterstützung und viel Geduld landet jede Tasse neben einem Teller. Seine Frau schneidet derweil den selbstgebackenen Kuchen auf. Aus der Küche kommt Kaffeeduft. Mit einem Rührgerät wird Sahne geschlagen. Frau D. hat zum ersten Mal ihre Mutter, Frau M. mitgebracht. Sie hat eine beginnende Demenz und fühlt sich in der Runde gleich wohl – für die Erzählungen von früher findet sie interessierte Zuhörer. Niemand stört sich daran, wenn sie ein wenig den Überblick verliert und sich wiederholt.

Zusammen Kaffee trinken und Kuchen essen gehört für viele zum Wochenende. Daran knüpft das „Café WOGE“ an. Das Rezept scheint einfach: Sich treffen, miteinander Kaffee (oder Tee) trinken, plaudern und mal schauen, was sich an gemeinsamen Interessen entwickelt. Die ökumenischen Kirchenräumen Oase im Vauban bieten einen idealen Rahmen. 

Es gibt immer viel Gesprächsstoff, auch über „Samstagnachmittag-Kuchenerfahrungen“ und Kuchenrezepte. Frau M. erzählt vom „Gesundheitskuchen“, den es in ihrer Familie früher gab; anderswo war ein Hefezopf der Einstieg ins Wochenende. Wenn alle Kuchen probiert und gewürdigt sind, werden die Teller auf die Seite geräumt.

Heute ist auf dem Marktplatz gegenüber Flohmarkt. Die Gruppe beschließt, nach dem Kaffeetrinken noch eine Runde über den Marktplatz zu schlendern. Frau L. geht nicht mit und will lieber ein wenig die Füße hochlegen. Ihr Mann schließt sich ohne Probleme Frau K. vom WOGE e.V. an, er hat sie beim letzten Treffen bereits kennen gelernt. So kann es Frau L. genießen, für 20 Minuten einmal für gar nichts zuständig zu sein – eine kleine Unterbrechung ihres Betreuungsalltags.

 Ein andermal wird gesungen oder gespielt. Frau M. hat Spaß daran, „Mensch ärgere dich nicht zu spielen“ und findet gleich Mitspieler. Herr L. will nicht mitspielen, aber zuschauen. Herr A. sortiert Memory-Karten.

Manchmal rollen alle zusammen mit viel Gelächter kleine Softbälle einander quer über den Tisch zu – möglichst ohne dass ein Ball auf den Boden fällt. Schließlich ist ja am Samstagnachmittag Bundesligazeit. Zum Glück sind zwei kleine Enkel da, die die Bälle wieder einsammeln und zurück ins Spiel bringen. Frau S., hat dieses Mal ihren Hund dabei – erstaunlich, wie leicht es Kindern und Tieren gelingt, Menschen mit Demenz in gute Laune zu versetzen. An einer Ecke des Tisches oder in der Küche entsteht ein Gespräch über Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige. …

Im Nu ist es 17 Uhr, Zeit zum Aufbrechen. Davor wird erst noch zusammen aufgeräumt, das Geschirr in die Spülmaschine gestellt, die Stühle gestapelt,  die Spiel-Kiste im Schrank verstaut ...

Also dann, wir sehen uns wieder
im Café WOGE!
 

 

So oder so ähnlich laufen nun schon seit 18 Jahren die samstäglichen Treffen des Café WOGE ab. Nach einer coronabedingten Pause finden die monatlichen Café-Treffs seit April 2023 wieder statt. Ganz nebenbei wird so das Thema „Demenz“ aus dem Abseits geholt und ein öffentlich zugänglicher niederschwelliger Anknüpfungspunkt für Betroffene und Interessierte geschaffen. Obwohl viele Menschen vom Thema Demenz betroffen sind, ist die Scheu für Angehörige groß, Kontakt zu anderen Betroffenen und zu Unterstützungsangeboten aufzunehmen. Oft fehlen ihnen auch hilfreiche Informationen. So lange es geht, will man das Problem alleine lösen. Vielleicht ist es auch „peinlich“, mit einem demenzkranken Menschen unter die Leute zu gehen. Oft vergehen mehrere Wochen zwischen einer unverbindlichen telefonischen Kontaktaufnahme und dem ersten Besuch im Café.

Wenn Sie Interesse haben zu kommen oder im Café-Team mitzumachen, rufen Sie doch einfach bei Renate Feißt oder Regina Kraus an:  
Infotelefon: 0157 30 82 36 36